frisch & gesund

Wir besuchen Isak Gumpert an einem strahlenden Himmelfahrtstag auf seinem Hof vor den Toren der Stadt Waldheim. Und es dauert nicht lang bis man – umgeben von glücklichen Hühnern, verfolgt vom verschmusten Kater Sis, unter Obstbäumen wandelnd, beim Bestaunen von Baby-Pflanzen im Gewächshaus, an aromatischen Kräutern riechend und beim Beschreiten von bestellten Feldern – meint, im Himmel angekommen zu sein.

Er erklärt uns, dass er auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück einige „Nieten“ angeschaut hat, er aber auf dem ehemaligen Vorwerks-Gelände die perfekten Bedingungen vorfand: alle vier Elemente sind hier gleichmäßig vertreten – zuallererst der gute Boden, die erhöhte Lage bringt einen immer währenden Wind mit sich, die Sonne bescheint das Land und – am wichtigsten für jemanden, der sich dem wasserbedürftigen Obst- und Gemüseanbau verschreibt – das Land verfügt über eine gut fließende Quelle.

Der himmlische Eindruck wird nur gestört, wenn er uns von den Herausforderungen erzählt, die so ein Bio-Landbau-Leben mit sich bringt: jedes Tier, jede Pflanze zieht ein anderes Tier an, das sich am liebsten von genau diesem oder jener ernährt. Er erklärt uns, dass daher auch sein selbst gestellter Arbeitsauftrag rührt: schützen – pflegen – anbauen.

Um die Hühner vor dem Habicht zu schützen, hat er sich einen Truthahn angeschafft, der dank seiner Größe die räuberischen Vögel abschreckt. Der Truthahn heißt Herbert und ist mehr auf seine Schützlinge geprägt als auf Truthenne Emma.

Den Hahn musste Isak erst vor kurzem höchstpersönlich vorm Fuchs retten, der diesen bereits an den Schwanzfedern gepackt hatte.

Isak Gumpert stammt aus Riesa, ging nach seiner Gärtnereiausbildung im Bereich Gemüse- und Zierpflanzen nach Nordrhein-Westfalen. Dort jobbte er in Gartencentern bis er seine erste lange Station auf einem demeter-Hof fand, inklusive der dazugehörigen Wohngemeinschaft. Er war dort für den Garten zuständig und auch kurze Zeit für den Hofladen. Ein Thema, das ihm am Herzen liegt. Seit gut zwei Jahren hat er einen Raum für einen Hofladen hergerichtet, der auf seine Eröffnung wartet. Bisher fehlt ihm die Zeit.

Denn zwei Mal in der Woche liefert er seine Waren selbst aus – nach Berlin, Görlitz, Dresden. Die Orientierung auf dieses Dreieck kommt daher, dass er nach seiner Rückkehr nach Sachsen zunächst in Pommritz, östlich von Bautzen, Fuß fasste, bevor er 2016 nach Waldheim kam. Er hat auch Anfragen aus Leipzig, aber eine Erweiterung der Produktion steht momentan nicht an; dafür fehlt es an Anbaufläche, die momentan nicht so leicht zu bekommen ist.

Isak lebt im Rhythmus der Natur – Mai bis Dezember ist seine geschäftigste Zeit in der Arbeit mit den Pflanzen und ihren Früchten. Im Winter ist dann auch mal Zeit, um Dinge zu bauen. Er hat das gesamte Haus selbst umgebaut und aufgewertet und gestaltet den Außenbereich nach seinen Vorstellungen.

Und wenn er von Nächten im Wohnwagen erzählt, die von den Liedern der Nachtigall beschallt werden, dann hat man wirklich das Gefühl, dass da jemand seinen Himmel auf Erden gefunden hat.